Bad Statistic of the Month

Berlin psychologist Gerd Gigerenzer, economist Thomas Bauer from Bochum, and statistician Walter Krämer from Dortmund began publishing the “Bad Statistic of the Month” (“Unstatistik des Monats”) in 2012. Katharina Schüller, managing director and founder of STAT-UP, joined the team in August 2018. Every month they question recently published statistics and their interpretations. Their underlying aim is to help the public deal with data and facts more rationally, interpret numerical representations of reality correctly, and describe an increasingly complex world more adequately. Further information on this initiative can be found at www.unstatistik.de and on the Twitter account @unstatistik.

The Unstatistik des Monats/Bad Statistic of the Month is available in German only.

Alle Unstatistiken des Monats

Unstatistik des Monats April 2015: Schlachtfeld Straße – Regionale Meldungen zur Verkehrsstatistik

Die Unstatistik des Monats April sind die zahlreichen Meldungen in regionalen Medien zur Entwicklung der Verkehrstoten im Jahr 2014. So meldete die BZ Berlin am 29. April unter Hinweis auf den Verkehrssicherheitsreport der DEKRA: „Die Berliner werden im Straßenverkehr immer aggressiver. Die Folge: 40 Prozent mehr Verkehrstote in Berlin“. Ein paar Tage zuvor meldete der Tagesspiegelunter Verweis auf das Statistische Bundesamt „In Berlin sind in den ersten beiden Monaten des Jahres 2015 insgesamt 2020 Menschen im Straßenverkehr verunglückt, vier davon tödlich. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es noch acht Menschen gewesen“. Das wiederum wäre ein Rückgang der Verkehrstoten in Berlin um 50%. Die Frankfurter Rundschau meldete einen Rückgang der Verkehrstoten in Frankfurt um rund 50%. Aus einer Informationsgraphik lässt sich dann entnehmen, dass im Vergleich zum Jahr 2013 mit 22 Verkehrstoten im Jahr 2014 11 Tote auf den Frankfurter Straßen zu beklagen waren. In Pforzheim stieg dagegen die Zahl der Verkehrstoten um 250% – von 4 auf 14.

Verkehrsstatistik
© igorMIL / pixelio.de
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Unstatistik des Monats März 2015: Googeln mit Smartphone macht denkfaul!

Die Unstatistik des Monats März ist die Berichterstattung über eine kanadische Studie zu den Auswirkungen der Smartphone-Nutzung. Demnach scheint jetzt wissenschaftlich bewiesen, was mancher schon vermutete: Smartphone-Nutzung macht denkfaul. Wer häufig googelt, riskiert seine Intelligenz. Google statt Grips. Smartphone – oder eher Dummphone? Handy entmündigt. All das, so versicherten Medien – wie beispielsweise das Internetportal gesundheitsstadt-berlin.de am 10. März 2015 – hätten Forscher der Universität im kanadischen Waterloo herausgefunden. Sinkt der Intelligenzquotient also mit jeder Google-Suche? So gerne manche glauben möchten, dass das Smartphone denkfaul macht oder gar in die digitale Demenz treibt – die kanadische Studie zeigt das nicht.

Smartphone
© Lupo / pixelio.de
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Unstatistik des Monats Februar 2015: Deutschland – das Armenhaus Europas?

Wie die allererste Unstatistik vom Januar 2012 ist auch die Unstatistik des Monats Februar 2015 wieder eine Armutsstudie des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes. Darüber berichtet haben am 19. Februar unter anderem Spiegel online (“Bericht des Wohlfahrtsverbands: 12,5 Millionen Menschen in Deutschland sind arm“) und n-tv („12,5 Millionen Deutsche sind arm“). Auch wenn einige Medien sich diesmal durchaus kritisch zu dieser Studie äußerten, scheint die falsche Interpretation relativer Armutsquoten nicht auszurotten zu sein und daher Bedarf an einer wiederholten Richtigstellung zu bestehen.

Armut
© Christian Pohl / pixelio.de
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Unstatistik des Monats Januar 2015: Die armen Millionäre

Bald besitzen die reichsten ein Prozent aller Menschen genauso viel wie restlichen 99 Prozent zusammen. Diese Statistik des internationalen Oxfam-Verbundes zur Reduktion der Armut auf der Welt war im Januar Thema in vielen Medien der Republik. So berichtete beispielsweise die Online-Ausgabe der „Zeit“ darüber am 19. Januar unter dem Titel „Ein Prozent der Weltbevölkerung hat mehr als alle anderen“, die Online-Ausgabe der FAZ titelte „Das reichste Prozent hat so viel wie der Rest der Welt“ und „Spiegel online“ schrieb „Armutsstudie von Oxfam: Das reichste Prozent besitzt mehr als alle anderen zusammen“. Grundlage dieser Aussage ist der Global Wealth Report der Schweizer Großbank Credit Suisse.

GlobalWealthReport
© Credit Suisse Global Wealth Databook 2014
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Unstatistik des Monats Dezember 2014: Der Flughafen BER ist zu 98 Prozent fertig!

Vor seinem Rücktritt als Regierender Bürgermeister am 11. Dezember 2014 versicherte Klaus Wowereit in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“, dass der Flughafen Berlin-Brandenburg (BER) „jetzt zu 98 Prozent fertig ist.“ Das klang verheißungsvoll. Aber 98 Prozent von was? Wowereit sagte es nicht, und der „Spiegel“ fragte auch nicht nach. Also haben wir uns den Kopf zerbrochen.

Flughafen_BER
© Muns
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