Unstatistik des Monats März 2015: Googeln mit Smartphone macht denkfaul!

Die Unstatistik des Monats März ist die Berichterstattung über eine kanadische Studie zu den Auswirkungen der Smartphone-Nutzung. Demnach scheint jetzt wissenschaftlich bewiesen, was mancher schon vermutete: Smartphone-Nutzung macht denkfaul. Wer häufig googelt, riskiert seine Intelligenz. Google statt Grips. Smartphone – oder eher Dummphone? Handy entmündigt. All das, so versicherten Medien – wie beispielsweise das Internetportal gesundheitsstadt-berlin.de am 10. März 2015 – hätten Forscher der Universität im kanadischen Waterloo herausgefunden. Sinkt der Intelligenzquotient also mit jeder Google-Suche? So gerne manche glauben möchten, dass das Smartphone denkfaul macht oder gar in die digitale Demenz treibt – die kanadische Studie zeigt das nicht.

Smartphone
© Lupo / pixelio.de
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Unstatistik des Monats Februar 2015: Deutschland – das Armenhaus Europas?

Wie die allererste Unstatistik vom Januar 2012 ist auch die Unstatistik des Monats Februar 2015 wieder eine Armutsstudie des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes. Darüber berichtet haben am 19. Februar unter anderem Spiegel online (“Bericht des Wohlfahrtsverbands: 12,5 Millionen Menschen in Deutschland sind arm“) und n-tv („12,5 Millionen Deutsche sind arm“). Auch wenn einige Medien sich diesmal durchaus kritisch zu dieser Studie äußerten, scheint die falsche Interpretation relativer Armutsquoten nicht auszurotten zu sein und daher Bedarf an einer wiederholten Richtigstellung zu bestehen.

Armut
© Christian Pohl / pixelio.de
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Unstatistik des Monats Januar 2015: Die armen Millionäre

Bald besitzen die reichsten ein Prozent aller Menschen genauso viel wie restlichen 99 Prozent zusammen. Diese Statistik des internationalen Oxfam-Verbundes zur Reduktion der Armut auf der Welt war im Januar Thema in vielen Medien der Republik. So berichtete beispielsweise die Online-Ausgabe der „Zeit“ darüber am 19. Januar unter dem Titel „Ein Prozent der Weltbevölkerung hat mehr als alle anderen“, die Online-Ausgabe der FAZ titelte „Das reichste Prozent hat so viel wie der Rest der Welt“ und „Spiegel online“ schrieb „Armutsstudie von Oxfam: Das reichste Prozent besitzt mehr als alle anderen zusammen“. Grundlage dieser Aussage ist der Global Wealth Report der Schweizer Großbank Credit Suisse.

GlobalWealthReport
© Credit Suisse Global Wealth Databook 2014
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Unstatistik des Monats Dezember 2014: Der Flughafen BER ist zu 98 Prozent fertig!

Vor seinem Rücktritt als Regierender Bürgermeister am 11. Dezember 2014 versicherte Klaus Wowereit in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“, dass der Flughafen Berlin-Brandenburg (BER) „jetzt zu 98 Prozent fertig ist.“ Das klang verheißungsvoll. Aber 98 Prozent von was? Wowereit sagte es nicht, und der „Spiegel“ fragte auch nicht nach. Also haben wir uns den Kopf zerbrochen.

Flughafen_BER
© Muns
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Unstatistik des Monats November 2014: Frauen in DAX-Vorständen unerwünscht?

Die Unstatistik des Monats November sind die im Umfeld der in diesem Monat beschlossenen Einführung einer Frauenquote für DAX-Vorstände in verschiedenen Medien erschienenen Berichte über die im Vergleich zu Männern relativ kurze Verweildauer von Frauen auf einem Vorstandsposten sowie die Spekulationen zu den Ursachen dieser Beobachtung. Beispielsweise veröffentlichte die WELT am 14. November ein Interview mit der Lufthansa-Finanzchefin Simone Menne. Darin spricht sie unter anderem über mögliche Gründe für die meist unterschiedlichen Voraussetzungen von Frauen und Männern in der Arbeitswelt und insbesondere im Vorstand. Bereits am 18. August schrieb Thomas Sattelberger in einem Gastbeitrag für die Süddeutsche Zeitung: „Jeder Statistiker weiß, dass systemisch irgendetwas schiefläuft, wenn acht von insgesamt 17 weiblichen Vorständen nach nicht mal der Hälfte ihrer Vorstandsperiode ausscheiden. Neueste Studien zeigen, dass weibliche Vorstände durchschnittlich nach etwa drei Jahren aus ihrem Amt scheiden, während Männer acht Jahre verweilen - und damit fast drei Mal so lang. Ein mit Einzelfällen nicht erklärbares Muster."

Frauenquote
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Unstatistik des Monats Oktober 2014: 5-Jahre-Überlebensraten und Pink Ribbons

Die Unstatistik des Monats Oktober 2014 ist die Nicht-Information im „Brustkrebsmonat“ Oktober. Denn wieder einmal erhalten Frauen rosa Schleifchen statt Aufklärung. Die Österreichische Krebshilfe startete eine „Informationsoffensive“ ohne jede Information über Nutzen und Schaden des Mammographie-Screenings, aber mit dem Logo des Kosmetikkonzerns Estée Lauder, welches eine exklusive Pink Ribbon Edition mit Pure Color Lipstick in der Farbe Dream Pink vermarktet. Die Krebsliga Schweiz warb mit einem begehbaren Brustmodell und einem Pink Nail-Day. Die Frauenzeitschrift „Brigitte“ präsentierte Kate Moss mit einer rosa Schleife am rosa Lingerie-Set und Delta Airlines eine Crew in pinkfarbenen Uniformen, die pinkfarbene Limonade und Kopfhörer verkauft. Und die Football-Spieler der amerikanischen NFL hatten rosa Schleifchen auf ihren Helmen. Statt Fakten gab es Ratschläge von Celebrities.

Brustkrebsmonat
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Unstatistik des Monats September 2014: Das Bundesländer-Ranking beim Blitz-Marathon

Die Unstatistik des Monats September 2014 ist das medial vielbeachtete Bundesländer-Ranking zum Blitz-Marathon. So titelte beispielsweise Spiegel-Online am 19. September 2014: „Die Blitzer-Bilanz der Bundesländer: Saarländer und Sachsen sind die schlimmsten Raser“. Darüber hinaus kommt Spiegel-Online auf Basis der Angaben des Innenministeriums von Nordrhein-Westfalen zu dem Ergebnis, dass sich die Raser-Quote erhöht hätte: Im September dieses Jahres hielt sich jeder 32. Fahrer nicht an das Tempolimit; im Jahr 2013 war es nur jeder 36. Fahrer, obwohl im Jahr 2013 rund 2000 Polizisten mehr im Einsatz waren und rund 1000 mehr Standorte kontrolliert wurden.

Raser
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Unstatistik des Monats Juni 2014: Bummel-Bachelor

Die Unstatistik des Monats Juni 2014 sind Meldungen, an der Freien Universität und der Humboldt-Universität Berlin würden Studenten in den neuen Bachelor- und Masterstudiengängen wieder länger studieren. Darüber berichtete unter anderem die Zeitschrift „Forschung und Lehre“ in ihrer Juni-Ausgabe unter dem Titel „Wieder längere Studienzeiten an Berliner Universitäten“. So seien an der FU die durchschnittlichen Studienzeiten von Bachelorabsolventen von 6,8 Semestern im Jahr 2010 auf 7,3 Semester im Jahr 2012 und von Masterstudenten von 5,1 Semestern auf 5,5 Semester angestiegen. Insbesondere in den Geistes- und Sozialwissenschaften würden die Regelstudienzeiten wieder überzogen. Die Regelstudienzeiten für einen Bachelorabschluss an einer Universität sind üblicherweise 6 Semester, die für einen Masterabschluss weitere 2 bis 4 Semester. Diesen Befund nahm der Tagesspiegel zum Anlass, in einem weiteren Artikel über die möglichen Ursachen der ansteigenden Studiendauer zu berichten.

Studenten
© Tungsten
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