Aktuelle Meldungen

Die dicken Kinder von Hessen

Die Unstatistik des Monats Juli ist die von vielen Medien kolportierte starke Zunahme der Fettleibigkeit bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland. So titelte bild.de am 5. Juli „Die dicken Kinder von Hessen“, hessenschau.de schrieb „Immer mehr Kinder sind extrem übergewichtig“ und laut der Überschrift einer von Zeit.de übernommenen Meldung der Deutschen Presse-Agentur (dpa) ist der „Anteil übergewichtiger Kinder stark gestiegen“.

Zeit.de spricht von „einem Zuwachs von fast zwölf Prozent“ an Jungen und Mädchen mit Adipositas zwischen 2019 und 2021 in Thüringen. Die online-Ausgabe der Bild-Zeitung berichtet, dass der Zuwachs in Hessen sogar mehr als 15 Prozent beträgt. Auch hätten die absoluten Zahlen stark übergewichtiger Kinder, diesmal über zehn Jahre gerechnet, dramatisch zugenommen. Zurück gehen die Meldungen auf Auswertungen der Barmer Krankenkasse.

Waage und Maßband
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Unstatistik des Monats: Der Klimawandel führt zu mehr Frühgeburten

Die Unstatistik des Monats Juni sind Meldungen des ZDF und der FAZ zu einer Studie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE). Die in der angesehenen Fachzeitschrift „The Lancet“ veröffentlichte Studie verwendet Daten von knapp 26.000 Geburten aus den Sommermonaten Mai bis September der Jahre 1999 bis 2021, die mit Temperaturdaten verknüpft wurden. Die Ergebnisse legen nahe, dass das Risiko von Frühgeburten um 45 Prozent anstieg, wenn die letzten zwei Tage vor der Geburt außergewöhnlich heiß waren, verglichen mit Geburten, denen höchstens ein besonders warmer Tag vorangegangen war. „Außergewöhnlich heiß“ bedeutet dabei, dass die gefühlten Temperaturen höher waren als in 99 Prozent der Fälle. Das dürfte den in der Pressemitteilung genannten 35 Grad entsprechen. Bei der gefühlten Temperatur wird neben der tatsächlich gemessenen Temperatur auch die Luftfeuchtigkeit berücksichtigt.

Baby hält Hand von Mutter
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Unstatistik des Monats: Der Gardasee ist halb leer

Beliebtes Urlaubsziel fällt trocken: Gardasee nur noch zu 38 Prozent gefüllt“, alarmierte uns der Stern und befürchtete: „Drohen Duschverbote und leere Pools?“ Das RedaktionsNetzwerk Deutschland meldete: „Der Gardasee, das größte Wasserreservoir Italiens, ist bei nur noch 35 Prozent seiner Speicherkapazität angelangt.“ Ähnlich berichtete auch das Handelsblatt: „Der Gardasee führt so wenig Wasser wie seit 70 Jahren nicht mehr. Laut neuesten Satellitenaufnahmen erreicht er nur um die 40 Prozent seines Fassungsvermögens.“ (2. Mai, 2023, S. 14) Merkur.de zeigte sogar Satellitenbilder, die den dramatischen Rückgang des Wassers demonstrieren sollten – und die Kronen Zeitung warnte: „Dramatisches Video zeigt austrocknenden Gardasee.“ 

Bäume vor dem See
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E-Bike-Fahren senkt Herzinfarktrisiko um 40 Prozent

Die Unstatistik des Monats April ist die Berichterstattung über eine Studie der Medizinischen Hochschule Hannover zu den Auswirkungen des regelmäßigen Radelns mit einem E-Bike („Impact of electrically assisted bicycles on physical activity and traffic accident risk: a prospective observational study“). Das Risiko eines Herzinfarktes reduziere sich dadurch um 40 Prozent, berichtete beispielsweise die „Frankfurter Rundschau“ (Sportmediziner überrascht: E-Bike fahren reduziert Herzinfarktrisiko fast um die Hälfte) am 3. April, „Regelmäßiges E-Bike-Fahren senkt das Herzinfarkt-Risiko“ schrieb auch die „Hannoversche Allgemeine Zeitung“. Die Unstatistik des Monats April ist die Berichterstattung über eine Studie der Medizinischen Hochschule Hannover zu den Auswirkungen des regelmäßigen Radelns mit einem E-Bike („Impact of electrically assisted bicycles on physical activity and traffic accident risk: a prospective observational study“). Das Risiko eines Herzinfarktes reduziere sich dadurch um 40 Prozent, berichtete beispielsweise die „Frankfurter Rundschau“ (Sportmediziner überrascht: E-Bike fahren reduziert Herzinfarktrisiko fast um die Hälfte) am 3. April, „Regelmäßiges E-Bike-Fahren senkt das Herzinfarkt-Risiko“ schrieb auch die „Hannoversche Allgemeine Zeitung“.

E Bike FahrerInnen
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Unstatistik des Monats: Skoda-Fahrer sind am klügsten

Die Unstatistik des Monats ist eine Studie des britischen Vergleichsportals „Scrap Car“ für Gebrauchtwagen, nach der die Automarke, die Antriebsart eines Autos oder dessen Farbe viel über Intelligenz des Fahrers verraten sollen. Darüber berichteten unter anderem sueddeutsche.deautobild.de und t-online.de. Nach den Ergebnissen dieser Studien haben Skoda-Fahrer den höchsten Intelligenzquotienten, gefolgt von Besitzern von Autos der Marken Suzuki und Peugeot. Am dümmsten sind Fahrerinnen und Fahrer der Marken BMW, Fiat und Land Rover. Auch von der Farbe und der Antriebsart eines Autos könne man Rückschlüsse auf die Intelligenz der Fahrer ziehen: Weiße und graue sowie benzingetriebene PKWs haben relativ schlaue Fahrer. Ist das Auto hingegen silbern oder grün oder ein Elektrofahrzeug, ist der Fahrer vergleichsweise dumm. Und wenn Sie sich ihr Kennzeichen personalisieren lassen, sind Sie ebenfalls eher dumm.

Hände am Lenkrad
Matheus Ferrero über Pexels
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Bayern-Bashing bei „Reschke TV“

Die Unstatistik des Monats Februar ist das Bayern-Bashing in Anja Reschkes Auftaktsendung „Reschke TV“. Thema der Sendung: Das „Ego-Land Bayern“, das „uns alle“, oder genauer gesagt die „Resterampe der Republik“ (O-Ton Markus Söder), fortlaufend „abzieht“.

Nein, es geht nicht um Fußball. Da sind die Statistiken schließlich noch weniger zu erschüttern als die Wahlergebnisse der CSU. Sondern es geht um Energie und Verkehr. Eben (O-Ton Anja Reschke) um „knallharten Journalismus“.

Schon in den ersten fünf Minuten zeigt sich die Moderatorin verwirrt. Denn Bayerns Ministerpräsident Markus Söder scheint sich in verschiedenen Einspielern laufend zu widersprechen. Mal spricht er davon, Bayern läge bei den erneuerbaren Energien auf Platz eins, mal soll es „nur“ Platz zwei sein.

Windräder in Bayern
Windräder in Bayern
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Projektstart PREPARE

Im März startet das Projekt PREPARE - ein vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördertes interdisziplinäres Forschungsprojekt, das die Einstellungen, Bedürfnisse und Erwartungen von Ärzten, Risikopersonen und ihren Familien in Bezug auf Biomarker-Tests für Alzheimer erforscht und ein Instrument zur Risikokommunikation entwickeln soll, das auf die begrenzten technischen Fähigkeiten und Risikokompetenz von Personen mit kognitiven Einschränkungen eingeht.

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RIPCOP-Workshop

Wir freuen uns, den RIPCOP-Workshop - Risikovorhersage und -wahrnehmung im Gesundheitswesen - ankündigen zu können, bei dem es um die Frage geht, wie Risikovorhersage ein patientenzentriertes Gesundheitssystem fördern kann. Der Workshop findet vom 13. bis 15. Juni an der Medizinischen Hochschule Brandenburg in Neuruppin statt.

Erfahren Sie mehr und bewerben Sie sich hier: http://www.ripcop.org

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Väter, die Elternzeit nehmen, haben ein geringeres Scheidungsrisiko

Auf ihrer LinkedIn-Seite veröffentlichte die AllBright Stiftung im Januar einen Beziehungstipp: „Väter, nehmt Elternzeit!“. Die Stiftung, die sich für die Gleichstellung von Mann und Frau einsetzt, verweist dabei auf Forschungsergebnisse, die zeigen, dass es auch den Ehen von Vätern guttut, Elternzeit zu nehmen. Denn Väter, die Elternzeit nehmen, hätten ein geringeres Scheidungsrisiko: die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein Paar trennt, würde dann um 25 Prozent sinken.

Das Forschungsprojekt, auf das die AllBright Stiftung verweist, verwendet einen Datensatz von Eltern in den USA, deren Kinder im Jahr 2001 geboren wurden und die bis zum Jahr 2007 mehrmals befragt wurden. In die Analyse gingen nur Beobachtungen von Vätern ein, die zum Zeitpunkt der Geburt des Kindes und danach beschäftigt waren. Mit dieser Stichprobe zeigen die Autoren durchaus, dass Väter, die nach der Geburt des Kindes im Jahr 2001 Elternzeit nahmen, bis zum Jahr 2007 eine um 29 Prozent geringere Wahrscheinlichkeit hatten, sich von der Mutter des Kindes zu trennen (die Wahrscheinlichkeit einer Trennung zwischen 2001 und 2007 sinkt von 7,5% auf 5,6%, wenn die Väter Elternzeit nehmen).  

Bild von Eltern mit Kinderwagen pixabay
Bild von Eltern mit Kinderwagen pixabay
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Unstatistik des Monats: Gewalttätige deutsche Ehemänner

Die Unstatistik beschäftigt sich zum Jahresende mit Meldungen zur Gewalt in Partnerschaften.

Gemäß dem Bundeskriminalamt waren im Jahr 2021 die häufigsten der über 140.000 Delikte in Partnerschaften vorsätzliche einfache Körperverletzung, gefolgt von Bedrohung, Stalking und Nötigung, sowie gefährlicher Körperverletzung. Etwa jeder vierte der Partnerschaftsgewalt verdächtige Mann stand zum Tatzeitpunkt unter Alkoholeinfluss, bei tatverdächtigen Frauen – 21 Prozent aller Verdächtigen sind weiblich - jede fünfte. Zwei von drei Tatverdächtigen häuslicher Gewalt seien deutsche Staatsangehörige. Das meldete unter anderem tagesschau.de Ende November und liefert damit ein schönes Beispiel für das, was man als Ignorieren von Grundraten bezeichnet. Die Anzahl von Männern und Frauen in Beziehungen ist etwa gleich, nicht aber jene von solchen mit deutscher oder ausländischer Herkunft.

Dunkle Wolken am Himmel
Bild von FelixMittermeier auf pixabay
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